Was ist ein BBQ-Rub? – Tipps und Rezepte

Unwiderstehliche Rubs selber machen: So wird Ihr Grillfleisch unglaublich aromatisch!
Von Herman Meinholz
Herman Meinholz
Geschrieben von Herman Meinholz
Koch und Chefredakteur
Herman arbeitet seit 15 Jahren als Koch, ist Meister des Feuers und Outdoor-Begeisterter. Küchengerä mehr anzeigen
Aktualisiert 20-08-2023
Aktualisiert 20-08-2023
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Marinaden kennt wohl jeder! Aber was ist ein Rub? Fleisch, Fisch und Gemüse schmecken, nachdem man sie für einige Stunden in einer Marinade eingelegt hat unglaublich lecker. Und auch ein würziger Rub kann Speisen ein einzigartiges und köstliches Aroma verleihen. Rubs gibts es vorgefertigt in fast jedem gutbestückten Supermarkt. Sie können die sogenannten Rubs oder Dry Rubs in so gut wie jeder BBQ bzw. Grillabteilung finden. Doch, wenn Sie Ihrem Grillfleisch bei der nächsten Grillfeier einen Rub verpassen möchten, der ganz genau Ihrem Geschmack entspricht und nicht einfach null-acht-fünfzehn vom Ladenregal stammt, habe ich ein paar clevere Tipps, sowie zwei meiner absoluten Lieblingsrezepte für Sie!

Was ist ein BBQ-Rub?

Bei einem Rub handelt es sich um eine Gewürzmischung mit der Fleisch, Fisch oder Gemüse vor dem Grillen trocken gewürzt werden. Der Name Rub stammt vom englischen “to rub” ab und bedeutet übersetzt so viel wie “einreiben”. Somit wird das Fleisch mit der Würzmischung eingerieben.
Die wichtigsten Zutaten eines BBQ Rubs sind unterschiedliche, aromatische Gewürze sowie Kräuter, Salz und Zucker in unterschiedlichen Kombinationen. Anders als bei einer klassischen Marinade kommen bei einem Rub jedoch keine Flüssigkeiten ins Spiel. Bei einem Rub werden die Gewürze nicht mit Öl, Buttermilch, Wein oder einer anderen Flüssigkeit verrührt und das Fleisch anschließend darin eingelegt. Die Gewürzmischung eines Rub wird beim klassischen „Rubben“ komplett trocken in das Fleisch einmassiert oder direkt auf das Fleisch gedrückt. Anders als eine Marinade kreiert ein Rub daher auch eine delikate Gewürzkruste, welche den Geschmack der Speise noch mehr hervorheben kann.

Wenn Sie im Supermarkt bereits in der Grillabteilung gestöbert haben, ist Ihnen eventuell der Magic Dust ins Auge gefallen. Möglicherweise haben Sie sich an dieser Stelle gefragt: Was ist Magic Dust Rub überhaupt? Dabei handelt es sich vermutlich um den bekanntesten und populärsten Rub, den Sie regulär im Handel kaufen können. Erfunden wurde diese Gewürzmischung in den Vereinigten Staaten. Es handelt sich um eine Universal-Gewürzmischung, die für nahezu alle Fleischsorten angewandt werden kann. Magic Dust ist ideal für Klassiker wie Rippchen, Braten oder Pulled Pork. Aus dem Magic Dust Dry Rub können Sie auch ganz leicht eine eigene Marinade machen, indem Sie der Würzmischung Öl beifügen.

Verwendung

Ob Fleisch, Fisch oder Gemüse – Den Rub können Sie praktisch für jedes Grillgut anwenden.

Ein Rub kann für Fleisch ebenso angewendet werden wie für Fisch und auch Gemüse schmeckt, umhüllt von einem feinen Rub, unglaublich lecker. Besonders gut gelingt eine mit einem Rub einmassierte Speise, wenn Sie auf dem Gas-, Holzkohle- oder Elektrogrill zubereitet wird. Aber Sie können Grillfleisch und andere Leckereien nach dem Einreiben mit der Gewürzmischung auch alternativ in einer Pfanne garen.

Sollte Ihnen noch der passende Grill für die anstehende Grillsaison fehlen oder Sie suchen nach weiteren Anregung rund um das Grillerlebnis, dann kann ich Ihnen empfehlen einen Blick in meinen Pelletgrills Test zu werfen. In diesem Sinne lässt sich zudem anmerken, dass Grillfleisch besonders geschmacksintensiv auf einem BBQ Smoker gelingt. Wenn Ihnen die Funktionsweise und die Möglichkeiten dieser Art des BBQ-Grills neu sind, finden Sie alles wissenswerte über diese Grill-Allrounder in meinem Smoker Test. Und auch wenn Ihnen keine ausgiebige Grillfläche zur Verfügung steht müssen Sie nicht auf das Grillerlebnis mit einem echten Smoker verzichten: Mein Mini-Smoker Test hält getestete Mini-Modelle für Sie bereit, die den großen Smokern in nichts nachstehen!

Tipps

Damit ein Rub bzw. ein in den Rub einmassiertes Stück Fleisch perfekt gelingt, ist es ratsam die folgenden Tipps zu beachten:

  1. Verwenden Sie als allererstes ein hochwertiges, frisches Stück Fleisch. Ein noch so guter Rub wird ein minderwertiges Stück Braten oder Filet nur bedingt aufwerten können.
  2. Gebrauchen Sie ein gutes Kräutermesser oder einen Mörser, um die Gewürze und Kräuter zerkleinern zu können.
  3. Damit der trockene Rub besser am Fleisch haftet können Senf oder Honig in den Rub gemischt werden.
  4. Ein Rub kann den Geschmack von Fleisch unterstreichen und würziger machen. Sie sollten den Rub aber nicht zu lange einwirken lassen, da sonst der Eigengeschmack des Fleisches untergehen kann. Ich empfehle Ihnen daher den folgenden Leitfaden:

5 – 20 Minuten

Kleine Stücke Fisch-, Fleisch- und Gemüsewürfeln je von 1 – 2 cm.

30 – 60 Minuten

Stücke um die 2 cm Fleisch, Fisch oder Gemüse. Fleisch.

60 – 90 Minuten​

Ganzes Geflügel oder große Fleischstücke wie Braten oder Steak von 5 bis 9 cm Dicke.

4 – 24 Stunden​

Besonders große Fleischstücke oder großes Geflügel.

Den Rub gut einreiben

Der Rub muss in das Fleisch gut einmassiert werden.

Damit der Rub seine Wirkung entfalten kann, sollten Sie diesen ausgiebig ins Fleisch einreiben bzw. einmassieren. Nur wenn die Kräutermischung Vertrauenswürdige Quelle Lebensmittel Hier finden Sie Informationen darüber, welche Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind. www.zentrum-der-gesundheit.de am Fleisch haften bleibt, können sich die Aromen in dieses eindringen. Damit die trockenen Rub Gewürze besser am Fleisch haften können Sie ruhig etwas Öl Vertrauenswürdige Quelle Gesunde Fette, gesunde Öle Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, pflanzlich und tierisch – die Welt der Fette erscheint uns manchmal unübersichtlich. www.aok.de zur Hilfe nehmen. Auch Senf oder Honig eignen sich hervorragend damit der Rub besser am Fleisch haften bleibt. Zudem können diese Zutaten Ihrem Rub einen noch intensiveren, vollmundigeren Geschmack verleihen.

Das Fleisch richtig vakuumieren (keine Klarsichtfolie!)

Oft liest man, dass Fleisch mit dem Rub eng in Klarsichtfolie eingewickelt werden sollte. Leider wird dadurch aber die Wirkung eines Rubs weder beschleunigt noch verbessert. Fakt ist, dass Dry Rubs schneller wirken, wenn man das behandelte Fleisch vakuumierst. Doch eine simple Plastikfolie macht noch lange kein Vakuum und manchmal bleibt der Rub sogar an der Folie kleben, wenn man sie entfernt. Profis raten darum, das mit dem Rub eingeriebene Fleisch einfach in einem Gefäß mit Deckel im Kühlschrank ziehen zu lassen.

Langsam garen

Damit das Fleisch saftig ist, muss es langsam gegart werden.

Das Garen bei niedrigen Temperaturen ist eine ideale Methode, um Fleisch und Fisch besonders zart und saftig zuzubereiten. Das gelingt für größere Fleischstücke wie Braten, aber auch für kleinere wie Filets. Für das sanfte Garen im Ofen oder im BBQ Smoker bei Temperaturen zwischen 70 und 90 Grad Celsius können Sie neben Rindfleisch und Schweinefleisch auch Wild, Lamm und Geflügel verwenden. Kleinere Stücke wie beispielsweise Roastbeef benötigen rund ein bis zwei Stunden. Einem großen Braten oder Pulled-Pork sollten Sie mehrere Stunden gewähren. Der Vorteil dieser Garmethode ist, dass die Temperatur sich gleichmäßig im Fleisch ausbreiten. So lässt sich vermeiden, dass der äußere Bereich der Speisen bereits austrocknet, während der Kern noch nicht gar ist.

Bei dieser „Low and Slow“ Garmethode ist es wichtig, dass die niedrigen Gartemperaturen möglichst konstant gehalten werden. Aus diesem Grund benötigen Sie einen Grill mit einer Grillhaube. Noch präziser lässt sich das Fleisch über mehrere Stunden schonend in einem Smoker Grill oder Kugelgrill garen.

Zwei der für dieses Garverfahren besonders geeigneten BBQ Grills sind der Pellet-Smoker Burnhard Flint, sowie der BBQ-Toro Räuchertonne Hickory. Diese Markengrills finden sich wieder und wieder auf den oberen Plätzen verschiedenster BBQ-Testberichte. Sie zeichnen sich durch hervorragende wärmespeichernde Eigenschaften aus, sowie durch eine qualitativ hochwertige Verarbeitung.

Richtiges Fleisch wählen

Ein leckerer Rub hat die Aufgabe den Geschmack von Grillfleisch aromatisch hervorzuheben und würziger zu gestalten. Für ein Rub eignen sich am besten größere Fleischstücke wie Beef Brisket. Im Grunde kann aber jede Fleischsorte von einem passenden Rub profitieren. Doch sollten Sie in jedem Fall Ihren Rub auf die Art des Fleisches bzw. dessen Geschmack abstimmen. Während Geflügel und helles Fleisch generell auch mit relativ süßen Aromen wie Curry und süßem Chili gut kombiniert werden kann, eignen sich herbere Geschmacksmischungen eher für Rindfleisch oder Wild.

Zutaten

Für einen Rub können Sie diverse Gewürzimschungen verwenden.

Die Grund-Zutaten für ein Rub können sehr vielseitig sein: Knoblauch- und Zwiebelpulver kommen in den allermeisten Rezepten vor und auch Chili und Zitronenpfeffer sind sehr beliebt für ein Rub-Basisrezept. Senfpulver, Kreuzkümmel, Thymian Vertrauenswürdige Quelle Thymian als Heilpflanze: Natürliches Antibiotikum Gegen Erkältung ist ein Kraut gewachsen: Thymian hat sich besonders bei Atemwegserkrankungen bewährt. www.mein-schoener-garten.de , Piment, Zimt und Muskatnuss sowie Ingwer werden gern verwendet, um den Geschmack des Rubs abzurunden.

Vor- und Nachteile

Zusammengefasst sind die Vorteile beim Grillen mit einem Rub:

Doch ein Rub kann auch einige Nachteile mitsich bringen:

Rezepte

Bei der Zubereitung einer Gewürzmischung können Sie kreativ sein.

Einfache und doch schmackhafte Rubs können in kürzester Zeit zubereitet werden. Dazu müssen die Zutaten einfach zerkleinert und miteinander vermischt werden. Empfehlen kann ich Ihnen beispielsweise die folgende Gewürzmischung. Dabei können Sie gern die einzelnen Zutaten variieren oder mit alternativen Gewürzen Ihrer Wahl austauschen.

Ihrem Geschmack und kulinarischer Kreativität sind bei einem Rub keine Grenzen gesetzt. Das folgende Rezept eignet sich besonders gut für Rindfleisch und Beef Brisket:

6 EL weißer Zucker
6 EL brauner Zucker
4 EL Salz

2 EL granulierter Knoblauch
1 TL Chilipulver
2 EL granulierte Zwiebeln
4 EL Paprikapulver (süß)
1 EL schwarzer Pfeffer
Wenn Sie auf der nächsten Grillfeier Ihren Spareribs ein köstliches Aroma nach Memphis-Art verleihen möchten oder Holzfällersteaks auf dem Grillplan stehen, wird dieses Rub-Rezept Ihre Gäste begeistern:

3/4 Tasse brauner Zucker
3/4 Tasse weißer Zucker
1/2 Tasse Paprika
1/4 Tasse Knoblauchpulver
2 EL schwarzer Pfeffer
2 EL Ingwerpulver
2 EL Zwiebelpulver
2 TL Rosmarinpulver

Fazit

Eine Trockenmarinade ist eine tolle Alternative zur klassischen BBQ Marinade. Wenn Sie sich bis jetzt gefragt haben: Was ist ein Rub und wozu brauche ich den überhaupt?
Durch einen leckeren Rub können Sie beim Grillen ein einzigartiges Aroma erzielen, eine krosse Kruste um das Fleisch entstehen lassen, die nicht nur unwiderstehlich schmeckt, sondern auch das Fleisch von innen schön saftig hält.

Mit der richtigen Balance aus verschiedenen Kräutern und Gewürzen geben Sie Ihrem Lieblingsfleisch ein einzigartiges und individuelles Aroma. Je größer das Fleisch, desto gröber kann auch die Konsistenz der gemahlenen Gewürze sein und desto länger können Sie den Rub einwirken lassen. Beim Experimentieren mit den unterschiedlichen Geschmacksaromen können Sie sich viel Freiheit nehmen, um Ihren ganz eigenen köstlichen Rub zu kreieren.

Quellen

1.
Lebensmittel
Hier finden Sie Informationen darüber, welche Lebensmittel gut für unsere Gesundheit sind.
2.
Gesunde Fette, gesunde Öle
Gesättigte und ungesättigte Fettsäuren, pflanzlich und tierisch – die Welt der Fette erscheint uns manchmal unübersichtlich.
3.
Thymian als Heilpflanze: Natürliches Antibiotikum
Gegen Erkältung ist ein Kraut gewachsen: Thymian hat sich besonders bei Atemwegserkrankungen bewährt.
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