Gasgrill oder Holzkohlegrill: Welcher Grill ist besser?

Alle Vor- und Nachteile der Gas- und Holzkohlegrills erfahren Sie aus diesem Beitrag.
Von Herman Meinholz
Herman Meinholz
Geschrieben von Herman Meinholz
Koch und Chefredakteur
Herman arbeitet seit 15 Jahren als Koch, ist Meister des Feuers und Outdoor-Begeisterter. Küchengerä mehr anzeigen
Aktualisiert 27-08-2023
Aktualisiert 27-08-2023
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Gasgrill oder Holzkohlegrill? Wenn Sie die Deutschen Grillliebhaber fragen, fällt die Antwort bei 6 von 10 auf den Holzkohlegrill. Allerdings werden es über die Jahre immer weniger Menschen (2013 waren es noch 7 von 10). Beliebter wird dagegen der Gasgrill.

Wir haben in diesem Ratgeber die Vor- und Nachteile der beiden Grills erläutert und zeigen Ihnen, warum der Gasgrill in Sachen Gesundheit, Komfort und Reinigung die Nase vorn hat. Natürlich haben Holzkohlegrills nach wie vor ihre Berechtigung und sind beim Grillen insgesamt kostengünstiger.

Gasgrill vs. Kohlegrill: Unterschied

Im Gegensatz zum Gas ist die Holzkohle viel günstiger.

Die Deutschen lieben es zu grillen und tun das deshalb regelmäßig. Doch was ist besser, Holzkohlegrill oder Gasgrill?

Der wesentliche Unterschied bei den beiden Grills liegt in der Art der Wärmequelle. Bei Kohlegrills ist es die Holzkohle und bei Gasgrills ein Flüssiggas wie Butan oder Propan.

Holzkohle ist recht günstig, kann überall gekauft werden (sogar im herkömmlichen Supermarkt oder online) und ist mit ein bisschen Geschick gut zu handhaben.

Gas ist im Vergleich teurer, muss an bestimmten Stellen wie dem Baumarkt gekauft oder aufgefüllt werden und kann nicht online bestellt werden (nur leere Gasflaschen oder Gaskartuschen). Außerdem sollten Sie im Umgang mit Gas einige Dinge zu Ihrer eignen Sicherheit beachten, das beginnt schon beim Transport einer Gasflasche und reicht bis zum Anschließen an den Gasgrill.

Holzkohle oder Gasgrill erhalten Sie in verschiedenen Ausführungen und Größen. So gibt es große Grills mit Standtisch wie den Activa Lavastein-Gasgrill oder handliche Balkon-Gasgrills. Genauso verhält es sich bei Holzkohlegrills, die von klein (Einmalgrill) bis groß erhältlich sind.

Insgesamt macht es durchaus einen Unterschied, für welche Grillart Sie sich entscheiden.

Vor- und Nachteile

Für einen schnellen Vergleich haben wir die Vor- und Nachteile der Grillvarianten zusammengefasst.

Vorteile eines Gasgrills Nachteile eines Gasgrills
  • Keine Rauchentwicklung
  • Gesünderes Grillen
  • Einfache Temperaturregelung
  • Grillfläche mit verschiedenen Temperaturzonen (bei mehr als einem Brenner)
  • Wird schnell heiß und ist sofort einsatzbereit
  • Keine Asche
  • Einfachere Reinigung dank Auffangschale für Fett
  • Gasflaschen sind nicht überall erhältlich
  • Gas ist teurer als Holzkohle
Vorteile eines Kohlegrills Nachteile eines Kohlegrills
  • Holzkohle ist überall erhältlich (auch online)
  • Holzkohle ist vergleichsweise günstig
  • Holzkohlegrills sind günstig
  • Leichter als Gasgrills
  • Nicht auf Gasflaschen oder Strom angewiesen
  • Asche muss entsorgt werden
  • Starke Rauchentwicklung (Ausnahme sind Aktivkohlegrills)
  • Rauch ist gesundheitsschädlich
  • Höhere Gefahr, dass Grillgut anbrennt
  • Holzkohle anbrennen braucht Zeit
  • Besitzt keine Auffangschale für Fett

Welcher Grill ist gesünder?

Gasgrill oder Holzkohlegrill, was ist besser für die Gesundheit? Diese Frage lässt sich sehr einfach beantworten. Gasgrills sind die bessere Wahl, auch wenn diese nicht ganz unbedenklich sind.

Holzkohlegrills sind den Gasgrills bei gesundheitlichen Aspekten aber aus verschiedenen Gründen unterlegen.

Starke Rauchentwicklung

Ein wesentliches Argument gegen Holzkohlegrills ist die starke Rauchentwicklung während dem Grillen. Dass Rauch nicht nur schädlich ist, wenn er von einer Zigarette stammt, sollte bekannt sein. Jede Form von Rauch kann Probleme verursachen. Bemerkt wird das zuerst von Menschen, die bereits gesundheitliche Probleme haben. So zeigte eine amerikanische Studie, dass der Rauch beim Grillen die Beschwerden von COPD (eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung) verschlimmert. Auch Asthmatiker Vertrauenswürdige Quelle Sicher Grillen mit Asthma | Die Techniker Im Sommer zählt Grillen zu den besonders beliebten Freizeitvergnügen. Aber Qualm und Rauch können schnell zu Husten und Atemnot führen. www.tk.de tun sich keinen Gefallen, wenn Sie sich in der Nähe eines befeuerten Holzkohlegrills aufhalten.

Rauch beim Grillen ist schädlich, auch wenn man nicht sofort eine Verschlechterung seines Gesundheitszustandes bemerkt. Wenn Sie trotzdem mit Holzkohle grillen möchten, raten wir Ihnen zu Holzkohlegrills mit Aktivbelüftung. Diese Grills sind raucharm. Das passende Modell finden Sie in unserem Holzkohlegrills mit Aktivbelüftung Test.

Nutzung von Grillanzündern

Grillkohle muss angezündet werden, was sich nicht immer als so einfach herausstellt. Viele Menschen greifen deshalb zu Grillanzündern. Allerdings sind nicht alle ganz unbedenklich. Neben natürlichen Anzündern wie Holz oder elektrischen Varianten sind auf dem Markt auch chemische Hilfsmittel zum Beispiel mit Paraffin erhältlich. Diese sind nicht gerade gesund, dazu reicht ein Blick auf die Warnhinweise der Hersteller. Werden chemische Anzünder verwendet, befinden sich Rückstände in der Kohle und verbrennen (auch während dem Grillen noch). Wer hier also zum „falschen“ Produkt im Regal greift, macht das Grillen mit Holzkohle noch ungesünder.

Verbranntes Grillgut

Im Rennen zwischen Gasgrill vs. Kohlegrill muss auch betrachtet werden, wie gut sich die Temperatur der Grills steuern und überwachen lässt. In der Praxis ist es schnell passiert, das Grillgut anbrennt und schwarz wird. Insbesondere bei Holzkohlegrills ist das Risiko groß, was nicht gerade förderlich für die Gesundheit ist. Angebranntes Essen, das nicht mehr knusprig, sondern schwarz gefärbt ist, kann sogar krebserregend Vertrauenswürdige Quelle Ist das noch dunkel oder schon verbrannt? So ungesund ist angebranntes Essen Angebrannte Krusten sollten lieber weggeschnitten werden. Bei manchen Lebensmitteln ist es sogar besonders wichtig, sie schonend zu garen. Doch welche sind das? Und darf man sich trotzdem mal eine dunkle Wurst gönnen? www.aok.de sein – das wurde bei Tieren bereits nachgewiesen. Beim Verbrennen der Kohle werden zudem chemische Verbindungen frei, die über den Rauch in das Grillgut gelangen können. In die Glut tropfendes Fett sollte ebenfalls vermieden werden.

Geschmack

Den Unterschied im Geschmack spüren nur die Holzkohlegrill-Fans.

Erzeugt ein Gasgrill oder Holzkohlegrill einen besseren Geschmack beim Grillen? Bei dieser Frage scheiden sich die Geister.

Überzeugte Holzkohlegrill-Fans lassen sich den rauchigen und aromatischen Geschmack nicht nehmen und würden sich keinen Gasgrill in den Garten stellen. Andere wiederum sind der Meinung, dass die Art der Hitzequelle keinen Einfluss auf den Geschmack hat und sehen daher keinen Nachteil beim Gasgrill. Nur die Temperatur sei entscheidend.

In Blindverkostungen hat sich herausgestellt, dass nicht der Geschmack des Fleisches an sich, sondern die Gerüche bei der Zubereitung dazu führen, dass viele glauben, Holzkohlegrills verleihe dem Fleisch einen besseren Geschmack bei gleicher Zubereitungsart.

Grillkomfort

Bei der Entscheidung zwischen einem Gas oder Holzkohlegrill sollten Sie auch den Grillkomfort bedenken.

Mit dem Gasgrill können Sie sehr spontan grillen, da er umgehend einsatzbereit ist. Weder Kohle muss aufgeschüttet werden, noch müssen Sie warten, bis die Kohle zu einer heißen Glut verbrannt ist. Den Gasgrill schalten Sie einfach ein und innerhalb weniger Minuten ist die gewünschte Temperatur erreicht. Pluspunkte sammelt der Gasgrill auch, weil beim Grillen kaum Rauch entsteht. Bei Nachbarn müssen Sie sich so nicht mehr für den Qualm entschuldigen. Wenn es zur Reinigung kommt, können Sie sich zudem das Leeren der Asche sparen.

Ein Gasgrill muss nicht immer groß und unbeweglich sein. Das beweisen die Tischgasgrills, die auch zum Mitnehmen für unterwegs gemacht sind.

Grillkomfort beim Gasgrill:

Der Holzkohlegrill punktet dagegen damit, dass er deutlich leichter als ein vergleichbarer Gasgrill ist. Das macht die Grills mobil, zumal es auch sehr handliche Grills für unterwegs gibt. Der LotusGrill G-AN-34 ist ein gutes Vorzeigemodell, weil er trotz Kohle rauchfrei sein soll. Sie müssen weder eine (schwere) Gasflasche noch Schläuche mitschleppen, wenn Sie eine Wanderung machen oder Campen gehen. Strom wird natürlich auch nicht benötigt.

Grillkomfort beim Holzkohlegrill:

Grillfläche

Der Vorteil eines Gasgrills: Sie können verschiedene Grillguts bei unterschiedlichen Temperautren gleichzeitig grillen.

Die Grillfläche liegt bei Gasgrills vorne, vor allem, wenn Sie ein größeres Modell mit mehreren Brennern verwenden. Dann können Sie die Grillfläche sehr flexibel nutzen und verschiedene Temperaturen einstellen. Beim Holzkohlegrill ist das nur möglich, wenn Sie die Kohle entsprechend platzieren.

Reinigung & Pflege

Gleich vorab: mit Holzkohlegrills haben Sie mehr Arbeit beim Grillen.

Beim Holzkohlegrill tropft Fett in die Glut, was zu einem höheren Reinigungsaufwand führt. Am Grillrost verkleben nicht nur Fett, Kruste oder die BBQ-Soße, sondern auch Ascherückstände. Nach dem Grillen muss außerdem die Asche entsorgt werden.

Der Gasgrill hat den Vorteil, dass keine Asche anfällt. Außerdem hat er eine Auffangschale für tropfenden Bratensaft oder Fett, die nach dem Grillen entnommen und gereinigt werden kann.

Kosten

In Punkto Kosten sind Holzkohlegrills den Gasgrills überlegen. Bei vergleichbarer Leistung sind Gasgrills teurer. Hinzu kommen die laufenden Kosten für das Gas, das Sie in Flaschen verschiedener Größe oder in Einweg-Kartuschen erhalten. Holzkohle schneidet hier günstiger ab.

Fazit

Jetzt stellen wir Ihnen die Frage „Gasgrill oder Holzkohlegrill?“ Konnten Sie sich entscheiden? Wenn Sie einen neuen Grill kaufen möchten, raten wir generell zu einem Gasgrill. Alternativ halten wir auch Holzkohlegrills mit Aktivbelüftung für geeignet, da diese wenig Rauch verursachen und so eine gesündere Variante des klassischen Holzkohlegrills sind.

Quellen

1.
Sicher Grillen mit Asthma | Die Techniker
Im Sommer zählt Grillen zu den besonders beliebten Freizeitvergnügen. Aber Qualm und Rauch können schnell zu Husten und Atemnot führen.
2.
Ist das noch dunkel oder schon verbrannt? So ungesund ist angebranntes Essen
Angebrannte Krusten sollten lieber weggeschnitten werden. Bei manchen Lebensmitteln ist es sogar besonders wichtig, sie schonend zu garen. Doch welche sind das? Und darf man sich trotzdem mal eine dunkle Wurst gönnen?
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