Ist ein Gasgrill gefährlich? Nicht bei korrekter Handhabung!

Was sind die typischen Fehler beim Umgang mit einem Gasgrill und wie Sie diese vermeiden, erfahren Sie aus diesem Beitrag.
Von Herman Meinholz
Herman Meinholz
Geschrieben von Herman Meinholz
Koch und Chefredakteur
Herman arbeitet seit 15 Jahren als Koch, ist Meister des Feuers und Outdoor-Begeisterter. Küchengerä mehr anzeigen
Aktualisiert 09-09-2023
Aktualisiert 09-09-2023
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Mehr als die Hälfte der Deutschen grillt mindestens 1x pro Monat und jeder fünfte sogar wöchentlich! Da will gut überlegt sein, wie sicher oder gefährlich der Grill ist. Da Gasgrills in deutschen Haushalten immer beliebter werden, beantworten wir hier die Frage, ob ein Gasgrill gefährlich ist und geben Ihnen Tipps für den sicheren Umgang mit Gas.

Was ist ein Gasgrill?

Ein Gasgrill wird mit Gas betrieben. Dazu wird eine Gasflasche mit dem Gasgrill verbunden. Dafür ist Flüssiggas notwendig, zum Beispiel Propan oder Butan. Alternativ zur Gasflasche kann auch eine Gaskartusche genutzt werden. Ob das möglich ist, kommt jedoch auf den Grill an. Bedenken Sie, dass Gaskartuschen Einweg-Lösungen sind. Sie können leere Kartuschen im gelben Sack entsorgen, wo sie dann recycelt werden.

Über einen oder mehrere Brenner wird dann die Grillfläche erhitzt. Das funktioniert sehr schnell, da Sie keine weiteren Vorbereitungen treffen müssen wie etwa die Kohle anzünden.

Gasgrills erhalten Sie in verschiedenen Größen und Ausführungen. So gibt es spezielle 800 Grad Grills oder kleinere Tisch-Gasgrills wie etwa den Weber Q1000. Auch Modelle für unterwegs sind erhältlich.

Gasflasche richtig anschließen

Zum richtigen Anschluss einer Gasflasche verwenden Sie einen Druckminderer.

Einer der wichtigsten Aspekte für den sicheren Umgang mit einem Gasgrill ist, dass Sie die Gasflasche richtig anschließen. Außerdem sollten Sie die Einzelteile sauber halten und richtig lagern, wenn der Grill für längere Zeit nicht gebraucht wird.

Damit Sie die Gasflasche richtig anschließen können, brauchen Sie einen passenden Druckminderer. Es gibt Druckminderer mit 30 und 50 mbar. Bei deutschen Geräten wie dem Outdoorchef Minichef 420 G sind 50 mbar erforderlich. Für Schläuche von 1,50 m oder länger ist eine Schlauchbruchsicherung notwendig. Auch kleinere Geräte profitieren davon, da dies zusätzliche Sicherheit gibt.

Gasflasche richtig anschließen: Anleitung

  1. Gasdruckregler mit dem Druckminderer verschrauben.
  2. Rote Schutzkappe entfernen.
  3. Druckregler in das Ventil der Gasflasche führen und nach links drehen.
  4. Druckminderer manuell anziehen, zum Beispiel mit Gasregler-Schlüssel.
  5. Ventil der Flasche öffnen, um zu prüfen, ob alles dicht ist.
  6. Sprühen Sie ein Lecksuchspray auf die Verbindungsstellen. Wenn sich Blasen bilden, ist das Gas undicht.

Ist ein Gasgrill gefährlich?

Solange Sie einen Gasgrill sachgemäß verwenden und sich mit ein paar Sicherheitsaspekten auskennen, ist ein Gasgrill nicht gefährlicher als ein anderer Grill. Beim Grillen mit offener Flamme bleibt immer ein Risiko, dass ein Unfall passieren kann oder es beispielsweise zum Fettbrand kommt. Es ist keine Frage, der Umgang mit einem Gasgrill und insbesondere von Gasflaschen braucht ein bisschen Übung und Erfahrung. Wenn Sie die Handgriffe aber einmal raus haben und wissen, was zu tun ist, können Sie den Gasgrill sorglos verwenden.

Am besten informieren Sie sich auch über Anzeichen, die darauf hindeuten, dass der Gasgrill nicht richtig angeschlossen ist oder nicht mehr zu 100% funktionstüchtig ist. Tritt beim Gasgrill eine gelbe Flamme auf, kann das gefährlich werden. So können verschmutzte Brenner durch Fett oder gar ein defekter Druckminderer dafür verantwortlich sein – und das kann sich beispielsweise in einem Fettbrand äußern. Verwenden Sie auch ein Lecksuchspray, um den ungewollten Austritt von Gas zu erkennen und zu verhindern.

Fettbrand beim Gasgrill

Durch eine regelmäßige und gründliche Reinigung Ihres Gasgrills vermeiden einen Fettbrand.

Ein Fettbrand kann bei keinem Grill ausgeschlossen werden, auch beim Gasgrill nicht. Sie können einem Fettbrand aber vorbeugen, indem Sie den Grill gründlich und regelmäßig reinigen. Dazu müssen Rost, Fettauffangschalen, Emitter und das Grillinnere von Fett befreit werden. Ansonsten können sich Rückstände beim Grillen verflüssigen und verdampfen. Die Folge ist ein Fettbrand.

Sollte einmal ein Fettbrand vorkommen, sollten Sie so vorgehen:

  1. Drehen Sie sofort das Gas ab.
  2. Öffnen Sie den Deckel des Grills.
  3. Lassen Sie das Fett abbrennen.
  4. Verwenden Sie einen Feuerlöscher (Brandklasse „F“).
  5. Im Notfall rufen Sie die Feuerwehr.

Bitte lassen Sie die Finger von Wasser oder einer Decke, wenn der Gas Grill brennt. Damit können Sie den Fettbrand nicht löschen, vielmehr kann es zu einer Fettexplosion kommen. Wenn Sie Bedenken haben, sollten Sie einen Feuerlöscher für den Gasgrill bereit stehen haben. Die Geräte kosten rund 30€.

Gasgrill auf dem Balkon erlaubt?

Ist der Gasgrill auf dem Balkon erlaubt? Grundsätzlich ja, aber…

Wenn Sie auf dem Balkon grillen und es dadurch zur Rauch- oder Lärmbelästigung kommt, bewegen Sie sich auf unsicherem Terrain. Mit einem Holzkohlegrill sind Sie daher schlechter beraten. Der Gasgrill hat dagegen fast keine Rauchentwicklung.

Checken Sie Ihren Mieterbund. Gibt es darin eine Klausel zum Grillen auf dem Balkon? Wenn darin steht, dass das Grillen mit Gasgrill oder einem beliebigen Grill verboten ist, müssen Sie sich an die Regeln des Mieters halten. Ansonsten kann es zu einer Abmahnung oder gar der Kündigung kommen.

Wenn bei Ihnen nichts gegen die Nutzung eines Grills auf dem Balkon spricht, suchen Sie sich ein passendes Modell zum Grillen raus.

Vor- und Nachteile

Zum Abschluss nochmal alle Vor- und Nachteile eines Gasgrills in Hinblick auf die Sicherheit.

Vorteile Nachteile
  • Es entsteht kaum Rauch beim Grillen, was für die Gesundheit besser ist als ein Holzkohlegrill.
  • Das Risiko eines Fettbrandes kann sehr gering gehalten werden.
  • Die einfache Reinigung sorgt für eine höhere Sicherheit beim Gasgrill.
  • Der Gasgrill auf dem Balkon gilt als ungefährlich und ist erlaubt.
  • Der sichere Umgang mit Gas braucht Übung.
  • Es ist gesundheitlich bedenklich, Gas einzuatmen, zum Beispiel wenn Gas aus der Flasche entweicht.

Tipps

Mit diesen neun Tipps sorgen Sie für mehr Sicherheit beim Gasgrill.

  1. Lagern Sie die Gasflasche am besten draußen, zum Beispiel auf dem Balkon.
  2. Der Schlauch sollte bei längerem Nichtgebrauch trocken und dunkel aufbewahrt werden, damit er nicht porös wird. Knicken Sie den Schlauch nicht.
  3. Sämtliche Ventile und Anschlüsse sollten regelmäßig von Staub, Öl oder Fetten gesäubert werden.
  4. Die rote Schutzkappe kann aufbewahrt werden, damit Sie die leere Flasche sicher transportieren können.
  5. Legen Sie die Flasche nicht hin, sondern verwenden Sie sie nur stehend.
  6. Tauschen Sie den Druckminderer alle 10 Jahre aus.
  7. Verwenden Sie eine Schlauchbruchsicherung auch für kleinere Grills.
  8. Die Gefahr einer Explosion der Gasflasche besteht erst ab 70°C.
  9. Entsorgen Sie nur vollständig geleerte Gaskartuschen in der gelben Tonne Vertrauenswürdige Quelle Verbrauchertipp | Entsorgen oder aufheben: Wohin mit der Gaskartusche nach dem Campingurlaub? Für einige Campingfans ist der Sommerurlaub bereits vorbei, einige genießen noch die freien Tage in der Natur. Immer mit dabei: Gaskartuschen, die zum Kochen von Kaffee oder Konserven sowie Betreiben der Kühlbox verwendet werden. www.presseportal.de .

Fazit

Dass ein Gasgrill gefährlich ist, können wir nur bedingt bejahen. Jeder Grill birgt schließlich ein gewisses Risiko und nicht nur beim Gasgrill kann es zum Fettbrand kommen. Gefährlich wird es erst dann, wenn Sie sich nicht mit dem richtigen Umgang vertraut machen und zum Beispiel die Gasflasche falsch anschließen. Wer sich informiert, kann den Gasgrill aber sicher nutzen.

Quellen

1.
Verbrauchertipp | Entsorgen oder aufheben: Wohin mit der Gaskartusche nach dem Campingurlaub?
Für einige Campingfans ist der Sommerurlaub bereits vorbei, einige genießen noch die freien Tage in der Natur. Immer mit dabei: Gaskartuschen, die zum Kochen von Kaffee oder Konserven sowie Betreiben der Kühlbox verwendet werden.
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