Infrarotgrill: So schmeckt’s wie im Steakhouse

Infrarotgrills lassen mit 800 °C nichts kalt! Ich zeige Ihnen die Vorteile dieser Grills.
Von Herman Meinholz
Herman Meinholz
Geschrieben von Herman Meinholz
Koch und Chefredakteur
Herman arbeitet seit 15 Jahren als Koch, ist Meister des Feuers und Outdoor-Begeisterter. Küchengerä mehr anzeigen
Aktualisiert 26-08-2023
Aktualisiert 26-08-2023
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Wie oft gehen Sie im Jahr ins Steakhouse? Was wäre, wenn Sie in Ihrem eignen Garten oder auf dem Balkon die gleichen Delikatessen zaubern könnten? Mit einem Infrarotgrill machen Sie diesen Gedanken zur Realität. Ich habe es schon, das Steakhouse im Garten. Vielleicht kommen Sie ja auch bald auf den Geschmack?

Was ist ein Infrarotgrill?

Ein Infrarotgrill ist kein herkömmlicher Gasbrenner. Vielmehr handelt es sich um einen Hochleistungsbrenner, der mit Infrarotstrahlung für Hitze sorgt. Diese Brenner erreichen Temperaturen von bis zu 900 °C und sind damit vergleichbar mit den heißen Temperaturen auf einem Holzkohlegrill. Das besondere ist, dass die Hitze nicht wie in einem Backofen über die Luft verteilt wird, sondern der Infrarotgrill die Hitze durch Strahlungswärme erzeugt. Das heißt, der Brenner ist auch anders aufgebaut als ein Stabbrenner.

Sie vereinen damit die Vorteile von Holzkohle- und Gasgrill.

Bei größeren Gasgrills befindet sich der Infrarotbrenner entweder im Inneren, neben den anderen Brennern oder er ist in einem Seitentisch integriert.

Info: Diese Art von Brenner bei einem Infrarotgrill wird auch als Keramikbrenner bezeichnet.

Funktionsweise

Schauen wir uns beim Infrarotgrill die Funktion genauer an.

Damit keine Konvektionshitze wie bei einem normalen Stabbrenner entsteht, sondern die gewünschte Infrarotstrahlung, weichen der Aufbau und das Material ab.

Der Brenner erhitzt einen Keramikstein, der mit vielen kleinen Poren versehen ist. In diesen Poren wird die Wärmeenergie gebündelt und gespeichert. Mit dieser Technik sind bis zu 900 °C möglich. Die Hitze strahlt direkt auf das Grillgut ab. Sie können sich das wie Sonnenstrahlen vorstellen, die auf die Haut gelangen.

Vor- und Nachteile

Ein Infrarotgrill hat Nachteile und viele Vorteile!

Vorteile Nachteile
  • Sehr hohe Temperaturen von 900 °C
  • Temperatur ist einfach zu regulieren (anders als beim Holzkohlegrill)
  • Ermöglicht scharfes Anbraten, z.B. von Steaks
  • Heizt sehr schnell auf (schneller als Holzkohle)
  • Einfache Bedienung
  • Vielseitig einsetzbar
  • Große Auswahl an Marken und Modellen mit Infrarot Ausstattung
  • Sorgt für knusprige Steaks und schöne Brandings
  • Must Have zum Grillen von Steaks
  • Oft nur bei größeren Gasgrills vorhanden
  • Eher ungeeignet für Fisch und Gemüse
  • Erfordert etwas Übung und Fingerspitzengefühl

Falls Sie noch nie mit einem Infrarotgrill gegrillt haben, empfehle ich Ihnen, nicht gleich das teuerste und edelste Stück Fleisch zu kaufen. Testen Sie den Grill erst und bekommen Sie ein Gefühl für die immense Hitze. So brennt nichts an oder wird völlig durchgegart. Bei 800 °C braucht ein gutes Steak schließlich nur 90 Sekunden pro Seite, und die vergehen schneller als der Anfänger zu glauben vermag.

Arten

Von links nach rechts: Gas- und Elektroinfrarotgrill.

Beim Grillen mit Holzkohle entsteht auf natürliche Weise eine Infrarothitze. Diese kann auch mit Elektrogrills und Gasgrills erzeugt werden.

Wichtig ist wie gesagt die Keramik in dem ganzen Zusammenhang. Wie diese letztendlich erhitzt wird, ist dabei im Grunde erst einmal Nebensache. Daher gibt es sowohl Infrarotgrills mit Elektroantrieb als auch Infrarotgrills mit Gasantrieb.

Bei Infrarot Elektrogrills ist häufig von den 800 °C die Rede. Diese besitzen ihre Hitzequellen ober- und unterhalb des Grillguts und können in Innenräumen genutzt werden. Deshalb kommen diese Modelle auch gerne in Restaurants zum Einsatz.

Infrarotgrills mit Gasantrieb sind dagegen eher für das Grillen im heimischen Garten oder der Terrasse und dem Balkon gedacht. Hier haben Sie wie beim Burnhard Big Fred Deluxe in der Regel weitere Brenner, die zum indirekten Grillen, Warmhalten und Grillen von Speisen sind, die keine 800 °C vertragen. Außerdem haben diese Grills eine sehr üppige Ausstattung und kommen z.B. mit einem Drehspieß. Die besten Modelle können Sie sich im Gasgrill mit Drehspieß Test genauer ansehen.

Was ist Sizzlen?

Bei Sizzlen wird das Grillgut bei sehr hohen Temperaturen zubereitet.

Sizzlen ist mit einem Infrarotgrill möglich. Die Bezeichnung „sizzlen“ bedeutet so viel wie brutzeln. Hierbei handelt es sich um eine Grilltechnik, bei der die hohen Temperaturen von Keramikbrennern erforderlich sind.

Je nach Modell ist die Sizzle Zone im Seitentisch oder direkt im Hauptgrill integriert. Das Sizzlen eignet sich besonders gut, wenn Sie Steaks zubereiten.

Da nicht alle Grills eine Sizzle Zone haben, können Sie sich in meinem Gasgrills mit Sizzle-Zone Test einen Überblick zu den aktuell besten Geräten auf dem Markt machen.

Was kann man zubereiten?

Wie gesagt, ist ein Infrarotgrill bzw. die Sizzle Zone besonders lohnend, wenn Sie häufig Steaks und anderes Fleisch zubereitet. Die Keramikbrenner spielen hier ihr volles Potenzial aus. Die hohen Temperaturen sorgen bei Steak für eine leckere Kruste und verführend gut aussehende Brandings (die schwarzen Streifen beim Steak). Mit dem normalen Brenner gelingt das nur bedingt.

Aber nicht nur Steaks wie T-Bone-Steak oder Ribeye Steak können auf die Sizzle Zone. Auch Burger Patties und einige Fischsorten dürfen darauf brutzeln. Theoretisch können Sie auch eine Gusseiserne Pfanne oder einen Wok darauf stellen und Gemüsegerichte zubereiten.

Grillen mit einem Infrarotgrill

Kommen wir zum Wesentlichen, dem Grillen mit einem Infrarotgrill. Ich zeige Ihnen, wie ich dabei vorgehe, damit Sie den Infrarotbrenner richtig nutzen können.

Kurz vorab: Steaks gelingen auch auf einem „normalen“ Grill. Wenn Ihnen ein Infrarotgrill zu kostspielig ist, schauen Sie sich meinen Gasgrill unter 200 Euro Test an.

Video: Was kann ein Infrarotgrill

Zünden

Den Infrarotgrill schalten Sie wie die anderen Brenner ein. Beim Gasgrill entsprechend über den Drehregler, beim Elektrogrill ist die Steckdose nötig und Sie können den Grill wie einen Backofen bedienen.

Aufheizen

Die Vorheizzeit ist bei Gasgrills sehr gering. Der Keramikbrenner wird schnell heiß. Lassen Sie den Grill einfach für 5 Minuten voll aufgedreht, das sorgt für gute Hitze auf dem Rost. Sie brauchen also keine extra 20 Minuten einplanen, um Kohle zu entzünden oder zu warten. Auch Elektrovarianten profitieren von der verbauten Keramik.

Praktisch: Da das Aufheizen nicht so lange dauert, sparen Sie Energie ein.

Grillen

Das Grillen mit dem Infrarotgrill will geübt sein. Es kommt bei Anfängern schon häufiger vor, dass das Fleisch verbrennt. Unterschätzen Sie daher die extremen Temperaturen nicht und bleiben Sie beim Grillen in der Nähe. Kurz in die Küche laufen oder gemütlich Getränke ausschenken ist da nicht drin.

Das lohnt sich aber! Das Steak wird richtig schön knusprig und karamellisiert außen, während es im Inneren zart und saftig bleibt.

Am besten beginnen Sie mit niedrigen Temperaturen, um ein Gefühl für den Infrarotgrill zu erhalten.

Vor dem Grillen tupfen Sie Ihr Steak mit einem Küchentuch ab. Dann kommt es auf den Brenner. 30 bis 90 Sekunden pro Seite reichen aus. Machen Sie die Dauer von der Dicke des Steaks abhängig. Nach dieser Zeit ist es bereits rare. Wenn Sie einen anderen Gargrad bevorzugen, nehmen Sie es trotzdem vom Brenner und legen es in die Hauptgrillfläche.

Ruhen lassen oder indirekt grillen

Das indirekte Grillen bringt das Grillgut auf den Punkt.

Durch indirektes Grillen wird das Steak auf den Punkt gebracht. Nutzen Sie dazu die indirekte Grillfläche und grillen Sie das Fleisch bei geschlossenem Deckel weiter. Ich verwende immer ein Fleischthermometer, um es auf genau die Temperatur zu bringen, die ich mir wünsche.

Indirektes Grillen ist beim Gasgrill möglich. Dazu schalten Sie einen Brenner an und legen das Steak nicht direkt darüber, sondern seitlich davon. Das geht übrigens auch, wenn sich der Infrarotbrenner im Inneren Teil des Grills befindet. Bei vielen Modellen wie dem Rösle Videro G4-S liegt der Infrarotbrenner aber außen. Sie können das Steak Vertrauenswürdige Quelle Es darf wieder Steak gegessen werden – sagt neue Studie Rotes Fleisch soll krankmachen, weil es zu Krebs, Herzinfarkt und Diabetes fhrt. Eine aktuelle Studie sagt nur, dass es dafr keine Beweise gebe, und rt entgegen der Meinung vieler Experten, Fleisch auf dem Speisezettel zu lassen. www.stern.de auch ruhen lassen Vertrauenswürdige Quelle Steak ruhen lassen? Experte erklärt, welche Faktoren eine Rolle spielen Nach dem Braten muss das Steak ruhen – eine These, die wie festgemeiselt in jedem Steak-Guide steht. Doch warum ist diese Ruhezeit so wichtig? Und wie lsst man sein gegrilltes Steak am besten ruhen? Fleischexperte Tobias Brockard erklrt, auf was es ankommt. www.focus.de .

Würzen

Beim Würzen von Steak wäre ich vorsichtig, wenn es auf den Keramikbrenner soll. Ich mariniere das Fleisch am liebsten danach, weil ich das herab tropfende Gewürz oder Öl Vertrauenswürdige Quelle Gut gefettet: Welches Öl soll es sein? l ist nicht gleich l, schon gar nicht beim Grillen. Denn nicht jedes l ist fr hohe Temperaturen geeignet. Wer zur falschen Sorte greift, riskiert, dass krebserregende Stoffe freigesetzt werden. www.ardalpha.de nicht auf meinem Keramikstein haben möchte. Säure und Salz können die Keramik beschädigen.

Am besten ist das Fleisch außen trocken, dann entsteht eine schöne Kruste. Salz und Pfeffer können Sie noch danach auf das Steak geben.

Pflege und Reinigung

Die Reinigung fällt sehr einfach, da die hohen Temperaturen die Rückstände am Rost und der Keramik verbrennen. Nutzen Sie daher die Vorteile der Pyrolyse und heizen Sie den Brenner nochmal ordentlich auf, sobald Sie mit dem Grillen fertig sind. Die Reste verbrennen innerhalb von 10 bis 15 Minuten. Danach können Sie den Rost einfach abbürsten.

Die Funktion des Brenners wird nicht beeinträchtigt, falls sich der Keramikstein verfärbt. Was Sie jedoch nicht tun sollten, ist den Keramikstein mit Wasser oder Grillreinigern zu säubern. Die Keramik könnte sonst beim nächsten Grilltag springen, was fatal wäre.

Fazit

Ein Infrarotgrill zaubert Steaks, so wie Sie sie aus dem Steakhouse kennen. Statt einen Tisch zu reservieren, holen Sie sich einfach ein paar saftige Steaks beim Metzger und begeistern Ihre Gäste selbst. Alles was Sie dafür brauchen, ist ein Infrarotgrill. Ich persönlich will darauf nicht mehr verzichten. Scharfes Anbraten hat einfach zu viele Vorteile – und es geht sehr schnell. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und lassen Sie nichts anbrennen!

Quellen

1.
Es darf wieder Steak gegessen werden – sagt neue Studie
Rotes Fleisch soll krankmachen, weil es zu Krebs, Herzinfarkt und Diabetes fhrt. Eine aktuelle Studie sagt nur, dass es dafr keine Beweise gebe, und rt entgegen der Meinung vieler Experten, Fleisch auf dem Speisezettel zu lassen.
2.
Steak ruhen lassen? Experte erklärt, welche Faktoren eine Rolle spielen
Nach dem Braten muss das Steak ruhen – eine These, die wie festgemeiselt in jedem Steak-Guide steht. Doch warum ist diese Ruhezeit so wichtig? Und wie lsst man sein gegrilltes Steak am besten ruhen? Fleischexperte Tobias Brockard erklrt, auf was es ankommt.
3.
Gut gefettet: Welches Öl soll es sein?
l ist nicht gleich l, schon gar nicht beim Grillen. Denn nicht jedes l ist fr hohe Temperaturen geeignet. Wer zur falschen Sorte greift, riskiert, dass krebserregende Stoffe freigesetzt werden.
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